In den letzten Tagen hört und liest man es immer wieder, die Finanzjongleure tragen die Schuld am Finanzdesaster. Millionen von Amerikanern seien arm und das liegt alles nur an der "bösen" Börse. Die Machenschaften mit "Leerverkäufen", dubiosen Derivaten und hochspekulativen Anlagen seien der Grund für den Niedergang des Kapitalismus. Doch ist es wirklich so? Oder wird mal wieder etwas zu heiß gekocht?
Bleiben Sie am Chart
Leider musste auch ich mir bereits Vorwürfe von "halbinformierten" Menschen anhören, dass man ja mit dem Vorantreiben einer Plattform wie "Daytrading Lernen" nur noch mehr Salz in die sowieso schon riesige kapitalistische und somit auch soziale Wunde streut. Natürlich habe ich über diese Vorwürfe nachgedacht und kam zu dem Schluss, dass man es einem nicht vorwerfen kann mit "sozial legalen" Mitteln Geld zu verdienen. Daytrading zu lernen bedeutet nicht ein abgebrühter und kaltfühliger Mensch zu werden ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Aber eins nach dem anderen.
Der feine Unterschied
Meine Überlegungen gingen über die mentalen Herausforderungen eines Traders in Bezug zu seinem eigenen Handeln hinaus und beleuchteten die wirklichen gemeinschaftlichen Probleme. Ein Daytrader entscheidet immer selbst in welche Derivate er investiert, hingegen sich z.B. der "blauäugige" Normalanleger auf seine Banken verlässt. Dass die Finanzhäuser wiederum das Geld in nutzbringende Kapitalanlagen stecken dürfte auf der Hand liegen. Wie genau setzen sich den bitte die Prozente der Sparkonten oder anderen Anlagen zusammen? Bei einem Fond hat man ja noch eine gewisse Übersicht in welche Unternehmen das Geld investiert wird, aber zum größten Teil beschäftigen sich die meisten Leute immer nur mit dem Geld der anderen. Ein Daytrader hat also die Wahl, der "Normalanleger" meint, dass er sie hätte.
Ehrliche Haut oder eben nicht
Somit liegt es bei jedem selbst, ob er entweder für sich entscheidet seine Anlagestrategie seinem Banker zu überlassen oder ob er ganz genau steuern möchte in was er investiert. Die schwerwiegensten Entscheidungen etwa sind ob ich "Blutgeld" akzeptieren will oder nicht. Dies bedeutet z.B., dass man schwere Krisen mit Leerverkäufen ausnutzen kann oder etwa bei Terroranschlägen auf eine kurzfristige Talfahrt der Kurse spekuliert. So kann man sein eigenes Handeln auch selbst kontrollieren. Schließe ich ein solches Handeln für mich persönlich aus, brauche ich auch nicht auf die Vorwürfe anderer zu reagieren, dass Daytrader Schuld an der ganzen Misere sind. Zusätzlich gilt dieses Thema auch für die steigenden Lebensmittelpreise. Wer ganz bewusst auf Produkte wie etwa Soja mit einem Hebel spekuliert, dem kann man wirklich vorwerfen das Leben anderer Menschen zu riskieren. Natürlich wiegelt ein einzelner Trader ein solches Problem ab, da man selbst gar nicht das Kapital hat um die Preise zu beeinflussen, aber in der Masse der Gesamtheit liegt die Krux der Geschichte.
Entscheiden Sie selbst
Wenn Sie also ernsthaft vorhaben Daytrading zu lernen, dann denken Sie vorab über das genannte Thema nach. Schließlich müssen Sie so auch Ihre eigene Handelsstrategie ausrichten. Gehen Sie aber nicht zu weit. Nur weil man mit einem Hebel an der Börse spekulieren kann heißt das noch lange nicht, dass Sie auch Schuld an der Inflationsrate sind. Denn so lange unser Staat bzw. ganz Europa es vormachen, solange brauchen Sie sich keine Gedanken darüber machen ob die Gesamtheit der Trader mit ihrem Kapital eine Rolle spielen. Dann nämlich sind wir Daytrader nicht der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, nein, denn dann sind wir NUR der Tropfen auf dem heißen Stein.
In eigener Sache
Eigentlich wollte ich das zweite Kapitel der EBook Reihe Daytrading Lernen in dieser Woche fertig haben. Doch finde ich, dass die aktuelle Situation den Vorrang hat. Ich würde mich sehr darüber freuen wenn Sie dennoch dieses Blog und die DaytradingLernen.de Plattform weiterempfehlen.
In diesem Sinne,
eine erfolgreiche Handelswoche.
Ihr
Ralf R. Wenda
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